Rotwein in der Antike: Warum die Griechen und Römer ihren Rotwein fast immer verdünnt haben
Während heutige Weinliebhaber Rotwein pur genießen, war dies in der Antike kaum der Fall. In den Hochkulturen des alten Griechenlands und Roms wurde Rotwein fast immer mit Wasser verdünnt – ein Detail, das oft übersehen wird. Doch warum taten sie das?
Die Gründe sind historischer und pragmatischer Natur. In der Antike war die Qualität des Weins nicht annähernd so hoch wie heute. Der Wein war oft stark alkoholisch und hatte durch fehlende Lagertechniken und Konservierungsmethoden schnell an Frische verloren. Durch das Verdünnen des Weins mit Wasser konnte der starke Alkoholgehalt reduziert und der Geschmack angenehmer gemacht werden. Eine typische Mischung war drei Teile Wasser zu einem Teil Wein.
Ein weiterer Grund für die Verdünnung war kulturell bedingt. In Griechenland war es als barbarisch angesehen, unverdünnten Wein zu trinken. Es galt als Zeichen von Maßlosigkeit, den vollen Alkoholgehalt zu konsumieren, und war gesellschaftlich verpönt. Auch im antiken Rom war das Verdünnen von Wein üblich, obwohl dort stärkere Mischungen toleriert wurden. Unverdünnter Wein wurde oft nur bei Ritualen oder als Opfergabe verwendet.
Interessanterweise wurden bei antiken Trinkgelagen, den sogenannten Symposien, verschiedene Verdünnungsgrade von Wein angeboten, je nach dem Fortschritt der Feierlichkeiten. Je länger die Veranstaltung dauerte, desto weniger Wasser wurde dem Wein hinzugefügt, was schließlich zur Trunkenheit führte.
Die Griechen und Römer verdünnten ihren Rotwein fast immer. |
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